Etwas Geschichte

Um zu wissen wo man hinmöchte,
sollte man wissen wo man herkommt

Unsere Geschichte

Unsere Gründer: Harald Ernestus, Robert Remmling, Walter Dahmen

1956

Fast jeder hatte damals fotografiert. Man konnte sich wieder etwas leisten und wollte die Erlebnisse dieser Zeit festhalten. Es dauerte nicht lange, und die Bilder sollten sich auch bewegen. Die ersten Fotohändler boten Film-Kameras an – Aufnahmematerial in schwarz/weiß, Format in Doppel-8, Uhrwerk-Antrieb zum aufziehen.

In Wichlinghausen gab es auch ein solches Geschäft und dort trafen sich einige interessierte Herren zu Plausch und Fachsimpelei. Gegenüber, im Hinterzimmer einer Gaststätte, entwickelte sich dieser Kreis schnell zu einem Club. Zunächst noch ausschließlich aus Vorstand zusammengesetzt, jeder hatte ein kleines Pöstchen, doch bald erhielt der Club seinen Namen und ein Logo:

Weitere Mitglieder ließen nicht lange auf sich warten. Rasch wuchs eine muntere Runde von begeisterten und äußerst kreativen Enthusiasten heran.

Sie filmten in der nahen Umgebung, ihre Kinder waren noch klein und beliebte Motive. Über gemeinsame Ausflüge hinaus entstanden Freundschaften untereinander, und schon bald gehörten auch die Damen mit dazu. Der Club bekam seinen freundschaftlichen und familiären Charakter – diesen hat er sich bis heute erhalten.

1971

Anfangs wurde der Kommentar in die laufende Projektion gesprochen, später mit einer Schallplatte untermalt. Dann kam der Ton auf eine schmale Piste, mit Text, Musik und allerlei weiterer Untermalung.
Raffinierte Tüftler in unserem Club versuchten sich in ersten synchronen Geräuschen, mit beachtlichem Erfolg.

Der Farbfilm hatte längst seinen festen Platz gefunden. Ein reger Erfahrungsaustausch untereinander war schnell zur Selbstverständlichkeit geworden. Das half jedem weiter, besonders neuen Mitgliedern. Eine Zeitlang gab es reine technische Abende, darauf folgten dann Video-Seminare und eine Video-Trainingsgruppe.

Etwa 3o Mitglieder treffen sich in ihrem Clublokal „Im Kuckuck” in Wuppertal-Wichlinghausen. Dort werden nicht nur Filme gezeigt, auch sonstige vielfältige Aktivitäten bereichern das Clubleben:

öffentliche Veranstaltungen,
Ausrichtung und Teilnahme an Wettbewerben des BDFA mit stattlichen Auszeichnungen,
themenbezogene jährliche Club-Wettbewerbe,
Ausflüge, Besichtigungen,
Spaziergänge, Filmkaffee-Nachmittage,
Besuche in befreundeten Clubs der Nachbarstädte,
Filmabende von Gastautoren,
Filmvorführungen in sozialen Einrichtungen.

1981

Im Filmclub wird nicht nur feste diskutiert, es werden auch Feste gefeiert. Über Jahrzehnte berühmt waren die Veranstaltungen in der Mählersbeck, quasi der „Guten Stube” des Clubs. Folgerichtig wurde dort auch das 25-jährige Jubiläum des Filmclubs gefeiert.

Eine außergewöhnliche Idee zum 25-Jährigen war die Vorführung einer Original Wochenschau aus dem Jahre 1956.

Seit 1987 wurde das vertraute Rattern des guten alten Projektors allmählich durch die Vorführung auf dem Bildschirm abgelöst, und dieser dann später durch einen Beamer ersetzt.

Es ergab sich eine Namens- und Logo-Änderung:

2024

Seit 1993 notiert unser Statistiker, welche und wieviele Filme an den Clubabenden gezeigt werden: etwa 8o – 100 Streifen pro Jahr kommen zusammen. In den Schränken der Clubfreunde dürften sich schätzungsweise mehr als 3000 Filme befinden.

Auf solche stattlichen Zahlen kann der Club zu Recht stolz sein.

Es entstehen ein Film-Archiv und eine Chronik über den Club.
Das Archiv umfasst zur Zeit ca. 60 Stunden auf der Festplatte mit etwa 300 Filmen von 1958 bis heute: Clubgeschichte, Reiseberichte, Dokumentationen, Spiel- und Familienfilme, Tierfilme oder andere sehenswerte Streifen der vergangenen 60 Jahre. Das ist ein Fundus mit ständig wachsendem Erinnerungswert, denn manches was in diesen Filmen gezeigt wird, ist bereits längst nicht mehr vorhanden.

Ein ehemaliger Bürgermeister hat den Filmclub einmal als moderne Stadtschreiber bezeichnet.

Dank ausgezeichneter und stets hilfsbereiter Techniker ist der Club mit modernen Geräten ausgestattet. Wenn wir in technischer Hinsicht unsere Erfahrungen weitergeben und andererseits auch die der anderen entgegennehmen, so hat doch auf der Seite der Filmgestaltung jeder seinen eigenen Stil. Den Club zeichnet eine breite kreative Palette schon von Anfang an aus.

Manchmal kann der Eindruck entstehen, das halbe Leben dreht sich um den Film. Aber einer, der mit Leib und Seele filmt, sieht in der Tat vieles anders, als jemand der nicht fotografiert. Seine häufige Suche nach schönen Motiven und interessanten Themen schärft den Blick für die Umgebung, und besonders für die Natur. Außerdem wird man an Neues herangeführt, welches man ohne sein Filmprojekt nicht kennen gelernt hätte.

Wer fotografiert hat mehr vom Leben, wer aber aber filmt, hat das Leben selbst.

Walter Dahmen

Erster Vorsitzender von 1956-1971